Bischofsvikar P. Petrus Hübner beim 15. Familientag der KMB auf der Rax
„Der Segen ist eine Zusage Gottes“, der seit eh und je aus dem Volk gelebt werde, „wie wenn jemand eine Decke auf jemanden breitet“. Darunter sei „ein Wohlgefühl, eine Wellness“, sagte Bischofsvikar P. Petrus Hübner bei der Bergmesse beim Gatterlkreuz am 15. Familientag auf der Rax zur den rund 80 BesucherInnen, zu dem die KMB des Vikariats Unter dem Wienerwald zum Thema: „Du sollst ein Segen sein! Christ sein im Alltag“ am 16. September 2018 eingeladen hatte. Zu wissen, wir sind von Gott geliebt, gebe „eine unglaubliche Gottsicherheit“, die „wir den Menschen zukommen lassen“ sollen. „Jeder, der gesegnet wird, spürt, da ist was anders im Spiel als nur Menschliches“, so Hübner.
Segensmarathon – den Menschen wird positive Energie zuteil
Das könnten wir direkt mit einem Kreuz machen, was „natürlich ein starkes Zeichen“ sei oder ohne das der andere es weiß, führte der Bischofsvikar weiter aus. Wenn er nach Wien fahre habe er „so einen Art Segnungsmarathon“. Den ersten Segen spende er, wenn er am Hauptbahnhof aussteige und mit der Rolltreppe zur U-Bahn hinunterfahre. Den zweiten im U-Bahn Wagon, wo er ernste oder auch gelassene Gesichter erlebe und man verschiedene Nuancen des Segens spenden können. Und wenn er aus der U-Bahn auf den Stephansplatz raufkomme, segne er die Touristen, damit sie im Dom, „wo ja hunderte Jahre lang gebetet wurde, diesen Gott spüren“, bekräftigte Hübner.
Diese Möglichkeit koste nix, sondern die lasse „uns für Menschen in die Atmosphäre Gottes hereinkommen, wo wir sie Gott mit den ganz unterschiedlichen Schicksalen anempfehlen, was auch immer sie gerade erlebt haben. Wenn wir segnen, dann empfehlen wir diesen Menschen Gott“. Damit werde diesen Leuten „eine positive Energie zuteil. Ich wünsche ihnen ja Gutes“, sagte Hübner.
Meinen Nächsten, den Du durch mich lieben willst
Der Bischofsvikar berichtete, in der Früh bete er immer ein Gebet der Karmelitin Miriam von Abellin. Diese palästinensische Frau habe im 19. Jahrhundert gelebt, wurde in Paux, Südfrankreich, im Karmel aufgenommen, kam zu einer Gründung nach Indien und habe dann zurück in Palästina ein Kloster in Bethlehem gegründet, wo sie auch starb. Sie wurde 2015 von Papst Franziskus heiliggesprochen.
Der Satz aus dem Gebet: „Lass mich meinen Nächsten heute als den Menschen empfangen, den Du durch mich lieben willst“ sei „die Headline für unser Leben. Das was wir als Christen und Christinnen sein wollen, dass wir so leben, dass durch uns der Herr erfahrbar wird. Das heißt, dass Christus durch uns die Menschen lieben kann“, erläuterte Hübner. Er schloss mit dem Gebetsteil: „Vor allem bewirke, o Herr dass ich so voller Frohmut und Wohlwollen bin, dass alle, die mir begegnen, sowohl Deine Gegenwart als auch Deine Liebe spüren. Bekleide mich mit dem Glanz Deiner Güte und Deiner Schönheit, damit ich Dich im Verlaufe dieses Tages offenbare. Amen“.
Für viele wurde die Bergmesse zum Erlebnis. Während der Großteil der MessteilnehmerInnen mit der Seilbahn kam, ging über ein Dutzend vom Parkplatz der Talstation die über 1000 Höhenmeter zu Fuß über den Törlweg zum Gatterl Kreuz. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde der von Alt – Bäckermeister Edi Wallner kunstvoll gestaltete Brotlaib bei der Agape verzehrt. Der Initiator der Familienmesse, Gottfried Schüller, lud dazu ein, sich in das Familien-Gedenkbuch einzuschreiben. Viele setzten den Gedankenaustausch beim schmackhaften Hüttenessen im Otto Haus fort. Andere nutzten die Gelegenheit für Familienwanderungen und genossen die Schönheit der Natur. Vikariatsobmann Wilhelm Weiss freute sich mit den Organisatoren über den guten Besuch.
Franz Vock