Leopold Figl 2. Oktober 1902 – 9. Mai 1965


ein katholischer Staatsmann, dem Österreich sehr viel verdankt

Leopold Figl


Leopold Figl – ein herausragendes Beispiel für einen katholischen Mann in der Öffentlichkeit

Vor 50 Jahren starb der untrennbar mit der Geschichte Österreichs verbundene katholische Staatsmann Leopold Figl. Seine großen Verdienste um das Wiedererstehen Österreichs aus Schutt, Asche und Verzweiflung 1945 und zur Erringung der Freiheit am 15. Mai 1955 können nicht hoch genug bewertet werden.
Seine legendären Worte aus der Weihnachtsrede von Leopold Figl 1945 „…Wir haben nichts – Ich kann Euch nur bitten: Glaubt an dieses Österreich“ mündeten im Höhepunkt seines Lebenswerkes am 15 Mai 1955m, als er nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages ausrief: „Österreich ist frei“.

Am Balkon des Schloss Belvedere - Figl zeigt den Staatsvertrag
Am Balkon des Schloss Belvedere – Figl zeigt den Staatsvertrag – Schaerf und Dulles winken (Foto: OENB- Wien)

Mit zahlreichen Ausstellungen, Symposien, Tagungen und einigen Buch-Neuerscheinungen und der Neuauflage des Standardwerkes „Figl von Österreich“ von Ernst Trost wird versucht, die Persönlichkeit dieses großen Politikers und katholischen Mannes zu bewerten und zu würdigen.

Einladung zur Ausstellung "Figl von Österreich"
Einladung zur Ausstellung „Figl von Österreich“

Zur Ausstellung: Am 9. Mai 2015 jährt sich zum 50. Mal der Todestag Leopold Figls. Dieses Jubiläum ist Anlass für eine Ausstellung, die dem wechselvollen Leben dieses Niederösterreichers gewidmet ist. Als Bauernsohn in Rust im Tullnerfeld zur Welt gekommen, führte ihn sein Weg nach einem Studium an der Hochschule für Bodenkultur zunächst in den Bauernbund. Als prominenter Vertreter des Ständestaates während des „Anschlusses“ verhaftet und in das KZ Dachau gebracht, wurde er erster Bundeskanzler der 1945 neu entstandenen Republik. Während seiner Funktion als Außenminister erlangte Österreich mit dem Staatsvertrag wieder seine Unabhängigkeit. Ab 1962 bis zu seinem frühen Tod widmete er seine Arbeit wieder als Landeshauptmann seiner engeren Heimat Niederösterreich.
Kuratoren: Ernst Bruckmüller und Elisabeth Vavra

Besuchen Sie die Ausstellungen, lesen Sie die Bücher – Sie erhalten so eine vertiefende Schau auf eine interessante Zeit und besonders auf eine faszinierende Persönlichkeit.

Figl-Denkmal auf dem Wiener Minoritenplatz
Figl-Denkmal auf dem Wiener Minoritenplatz – bei seinen Haupt-Wirkungsstätten, dem Bundeskanzleramt, dem Außenministerium und dem NÖ Landhaus

Im Anhang finden Sie Beiträge aus „Der Sonntag“ und aus „Die Furche Spezial“ – lesenswert.

Link zum Figl-Artikel in „Der Sonntag“ (PDF)
Link zum Figl-Artikel in „Die Furche Spezial“ (PDF)

Eine persönliche Ergänzung:
Ich hatte zwei Mal Gelegenheit, persönlich mit dem damals wieder als Landeshauptmann von Niederösterreich wirkenden Leopold Figl zusammenzutreffen. Prägend war ein Jugendparlament mit Figl 1964 in Retz – übrigens die erste dieser Diskussionsveranstaltungen, bei der Alle Anfragen stellen konnten. Nach der Diskussion, bei der ich mit meinen damals 18 Jahren mit meiner Wortmeldung im Hinblick auf die Zukunft der Volkspartei und die gesellschaftliche Entwicklung nicht im Einklang mit Figl stand, lud mich der Landeshauptmann – typisch Figl – zu einem Glas Wein ein. „Bua, so afoch geht’s net zua in da Politik, owa des gfollt ma. Nur – redn is zweng, tuan muast wos.“
Dieses Erlebnis war nicht zuletzt mit ein Grund, dass ich seither Jahrzehnte lang in der Kommunalpolitik, in Vereinigungen, in Pfarre und Kirche und bis heute in der KMB versuche, meinen kleinen Beitrag als kath. Mann zu leisten.

Resümee: Wo sind heute in Politik und Kirche solche Persönlichkeiten, die junge Menschen mitreißen, überzeugen und zur „Tat“ motivieren können?

Helmut Wieser

Buchempfehlungen

Ernst Trost Figl von Österreich
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Leopold Figl Der Glaube an Österreich
Leopold Figl, Der Glaube an Österreich,Amalthea Verlag, 2015
Leopold Figl und das Jahr 1945, Residenz Verlag, 2015
Leopold Figl und das Jahr 1945, Residenz Verlag, 2015