Kirchweihfest in Laxenburg


Festgottesdienst zur 325. Wiederkehr der Kirchweihe in Laxenburg. Ein Juwel barocker Baukunst wurde am 31. Mai 1699 geweiht.

Festliche Stimmung in der Pfarrkirche Laxenburg, Dekanat Mödling, wo am Sonntag, dem 26. Mai, ein Festgottesdienst zur 325. Wiederkehr der Kirchweihe stattfand. Zum Einzug ein kräftiger Volksgesang mit dem bekannten Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“, danach die Begrüßung durch Pfarrer Dr. Vasile Ciobanu an alle Mitfeiernden, Gäste, und dem Kirchenchor mit Orchester, der im Presbyterium den Gottesdienst mit der „Großen Orgelsolo Messe“ von Joseph Haydn und der Motette „Locus iste“ von Anton Bruckner, unter der Leitung von Mag. Patrick Pascher, feierlich mitgestaltet hat.

Zum geschichtlichen Hintergrund darf aus der Festschrift folgendes erwähnt werden. „Nach der Türkenbelagerung von 1683 war die Pfarrkirche schwer beschädigt. Die Initiative für den Kirchenneubau kam vom damaligen Pfarrer Joseph Haller, denn von kaiserlicher Seite war kein besonderes Interesse daran zu erhoffen. Haller konnte jedoch an den richtigen Stellen vorsprechen und so erfolgte am 11. Juni 1693 die feierliche Grundsteinlegung. Kein geringerer als Kaiser Leopold I. war bei dieser Feier anwesend. Der Bau schritt zügig voran und bereits 1698 konnte die Hauptkuppel geschlossen werden. Die feierliche Neuweihe des Altares fand am 31. Mai 1699 durch den Wiener Bischof Ernst Trautson statt.“ Somit wurde fast auf den Tag genau, die Wiederkehr der Kirchweihe dieser prachtvollen barocken Pfarrkirche, Patrozinium Kreuzerhöhung, gefeiert.

Zur Musik im Gottesdienst darf aus der Festschrift folgendes erwähnt werden. „Als erste von drei Messen, die Joseph Haydn „In honorem Beatae Virginis Mariae“ der Gottesmutter dediziert hat, entstand die heute gesungene Messe in Es-Dur, mit dem Beinamen Große Orgelsolo Messe. Anders als bei den meisten anderen Haydn Messen liegen zu diesem Werk wenig verlässliche Daten vor, nicht einmal der Zeitpunkt der Fertigstellung oder der Uraufführung ist bekannt.

Die originale Orchesterbesetzung der Messe ist originell und selten zugleich. Der Klang der Hörner und der melancholisch-kantabel geführten Englischhörner (statt der üblichen Oboen) verleihen dem Werk einen unverkennbaren Charakter. Eine weitere Besonderheit ist die solistisch konzertierende Orgel, die über die übliche Stütz-Funktion hinaus die Komposition mit zum Teil virtuosen Einwürfen in fast allen Sätzen bereichert. Die Messe wird sogar mit einem von Streichern begleitenden Orgelsolo im Kyrie eröffnet.“

Bericht: Wilhelm Weiss
Fotos: Wilhelm Weiss & Wikimedia Commons