Eine persönliche Begegnung mit Jesus, nicht Kulturkatholizismus
Einkehrtag mit der Hütteldorfer Männerrunde zum Thema: „Mit Jesus heute leben“
„Es geht um eine persönliche Begegnung mit ihm (Jesus). Zum Beispiel die Frau am Brunnen (Joh 4,5-42). Mit viel Fingerspitzengefühl hat er (Pater Walter Ludwig OCist) das gemacht. Es geht um die Intention die dahinter ist, um eine Förderung der Begegnung. Es geht um eine rein persönliche Begegnung mit ihm (Jesus), nicht um Kulturkatholizismus. Das hat mir sehr gut-getan“, resümierte ein Teilnehmer über den alljährlichen Einkehrtag der Hütteldorfer Männerrunde am Samstag, 11. März 2023, im Pfarrzentrum unter der Leitung von Pater Walter Ludwig, Zisterzienser aus Stift Heiligenkreuz, dem Geistlichen Assistenten der Katholischen Männerbewegung der Erzdiözese Wien und Pfarrer in Pfaffstätten, um der Frage nachzugehen „was heißt es, mit Jesus heute zu leben?“ „Wie können wir seine Zuwendung zu den Menschen – auch jenen am Rande der Gesellschaft – aufnehmen und selbst leben, selbst zu `lebendigem Wasser werden´“, fragte ein anderer.
Einander die Füße waschen
Pater Walters Ansatz war:
- durch Betrachtung dreier exemplarischer Stellen aus dem Neuen Testament Jesu Auftreten wahrnehmen,
- die Wirkung seines Handelns reflektieren,
- daraus Impulse finden, dies mit uns und unserem Leben in Zusammenhang zu bringen.
Die Texte waren „Die Begegnung der ersten Jünger mit Jesus“ in Joh 1,35-51. Wie sind auch wir berufen, getauft, gefirmt, mit Sakramenten gestärkt?
Danach „Die Verklärung Jesu“, nach Lk 9,28-36.
Am Nachmittag dann „Die Fußwaschung“ (Joh 13, 1-15) „… so müsst auch ihr einander die Füße waschen“.
Das Evangelium in der abschließenden Messe brachte das Gespräch Jesu mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,5-42). Wieder ist Jesu Verhalten nicht regelkonform: Er spricht die Frau an, eine Nicht-Jüdin, die noch dazu zum sechsten Mal mit einem Mann liiert ist. Das Thema „Wasser“ wird spirituell vertieft, sie erkennt ihn als den Messias und eilt mit dieser Botschaft in den Ort, ihre Nachbarn herbeizuholen. In persönlicher Reflexion schlossen wir diesen Tag ab.
Hineinblasen in die Glut
Pater Walter hat „lebendig gesprochen, mich beeindruckt, zu den Stellen aus dem Evangelium sehr ansprechend neue Gesichtspunkte gebracht, sie so erklärt, in dem er neuen Aspekte aufgezeigt hat. Er hat eine entspannte Art darüber zu reden“, sagte ein Teilnehmer. Ein anderer fügte dazu: „Für mich hab´ ich mitgenommen es kann auch im Alltag Begegnungen mit Jesus geben, worauf ich schauen werde. Auch Einflüsse aus der Umwelt oder Hilfeschreie können manchmal ein Hinweis darauf sein. Er hat das sehr gut durchgeführt“.
„Wenn eine Schallmauer nicht durchbricht mit dem Du, dann hat man mit Jesus nichts angefangen. Wir sind zu individuell und zu wenig in der persönlichen Beziehung. Das Thema wäre wert das wir hineinblasen in die Glut, einen Blick in die persönliche Begegnung machen, es geht nur über die persönliche Beziehung. Jesus hat seine jüdische Religion aufgebrochen ins Menschliche. Die Leichtigkeit der Wahrheit ist sehr lebendig. Es geht um die Ansprache die er an uns und wir an ihn richten“, schloss der Resümirende. Auch ein Vertreter aus dem Bezirk und der Pfarre Rudolfsheim hat an der Einkehr teilgenommen.
Wolfgang Schwarz, Franz Vock