Vom Wetter leider nicht begünstigt war die heurige 119. Männerwallfahrt zum Grab des Landespatrons, des Hl. Leopold, in Klosterneuburg. Mit entsprechender Sorgfalt haben wir alle Männer eingeladen, an der Wallfahrt zum Thema „Frucht bringen!“ teilzunehmen. Bei kalten Tagestemperaturen konnte KMB-Diözesanobmann Johann Schachenhuber rund 600 Wallfahrer, davon einige aus der Diözese St. Pölten, aber auch einige Männer aus der Militärdiözese, zur gewohnten Prozession begrüßen.
Der Wortgottesdienst mit Festpredigt von Wallfahrtsleiter Prälat Magister Anton Höslinger, unseren sehr geschätzten Propst vom Stift Klosterneuburg, fand wie üblich am Stiftsplatz statt. Dort standen die Männer dicht gedrängt rund um den Altar, feierten den Wortgottesdienst. Die gemäß dem Thema aussagekräftige Predigt von Prälat Anton Höslinger fand großen Beifall. Hier einige Passagen:
So Männer! Lieber Wallfahrer zum Grab des heiligen Leopold! Das Bild „Frucht bringen“ hat in der ganzen Bibel eine nicht nur numerisch vielfache Anwendung, sondern auch in seinen Bedeutungsnuancen. Das Gemeinsame der vielfältigen Bilder vom „Frucht bringen“ ist der aus zwei Richtungen gespeiste Gedanke: „Frucht bringen“ ist immer gleichzeitig ein Werk Gottes und ein Werk des Menschen, ja, ist ein Zusammenspiel, ein Zusammenarbeiten von Gott und Mensch: Gott lässt wachsen; es liegt in der Verantwortung des Menschen, eine nicht woanders hin abschiebbare Arbeit zu leisten.
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5). „Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt.“ (Joh 15,16). „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,20) So Männer! Heute pilgern wir an das Grab des heiligen Leopold und die heutige Wallfahrt ist eine große Chance uns bereit zu machen, für eine persönliche Ampelographie, für ein bewusstes und ehrliches Hinschauen auf unser Dasein, auf die Merkmale, Eigenschaften und Bedürfnisse unseres Lebens, unseres familiären, beruflichen, gesellschaftlichen Lebens, auf unser christliches Leben. Der Heilige Leopold hat zu seiner Zeit, aus seinem festen und innigen Glauben heraus, „Frucht gebracht“ im sozialen und religiösen Fortschritt seines Landes, in der Sorge um die Erziehung und Ausbildung seiner Kinder, in der konsequenten Arbeit an einem anhaltenden Frieden. Zurecht singen wir dabei Psalm 1: „Selig der Mann, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt.“ Welche Früchte bringen wir in unserer Zeit, in unserer Kirche, in unserer Gesellschaft?
Auch unser Wallfahrtsheft – das von unserem Geistlichen Assistenten in der Diözesanleitung, Pater Walter Ludwig, OCist, verfasst wurde – fand großen Anklang. Die in den letzten Jahren immer wieder problematische Lautsprecheranlage funktionierte einwandfrei, und zum Glück der gütigen Vorsehung war auch die Live Übertragung von Radio Maria technisch ohne Probleme abgelaufen, sodass wir auch ein Audio File der Predigt bekommen konnten, dafür dem Sender Radio Maria, auch für die Übertragung, an dieser Stelle ein großer Dank mit einem herzlichen großen „Vergelt’s Gott“ gesagt wird.
Nach seinem Dank an Alle, besonders auch an Radio Maria, rief KMB Diözesanvorsitzender Johann Schachuber auf: Nehmen wir – gestärkt durch die Wallfahrt und die Gebete beim Grab des Hl. Leopold – unseren Auftrag mit in den Alltag – unseren wichtigen Beitrag zu leisten für Kirche und Gesellschaft – dass wir getreu dem Thema „Frucht bringen!“.
Der Ausklang im Stiftskeller war gut angenommen, und bei einem guten Klosterneuburger Stiftswein konnten weiterführende Gespräche stattfinden, und Kontakte vertieft werden.
Die Predigt vom Wallfahrtsleiter, Prälat Anton Höslinger, zum Nachhören:
Bericht: Wilhelm Weiss
Fotos: Rochus Hetzendorfer