Vergiss nicht zu tanken!


Es sollte eine besondere Kreuzwegandacht werden – wurde es auch, aber anders als geplant.

Alljährlich lädt die KMB des Dekanats Kirchberg/Wechsel zu einer Kreuzwegandacht. Dieses Jahr sollte es am 6. März eine ganz besondere Veranstaltung werden, konnte doch das Ziehharmonika-Duo „Die Faustis“ dazu gewonnen werden, den Kreuzweg zu gestalten. Noch dazu an einem besonderen Ort: In Aspangberg-St. Peter, unter freiem Himmel, entlang eines idyllischen Waldweges, an dem die Männer der KMB die Kreuzwegstationen in Form von Holzkreuzen mit Passionsbildern errichtet haben. 

Dass es anders kommen würde als geplant wurde klar, als sich ein Musiker des Duos, der Vorbeter, in Quarantäne begeben musste und Tags darauf auch der Dekanatsobmann der KMB, Sigi Schwarz. Die Unwägbarkeiten fanden ihre Fortsetzung, indem der am 5.3. angedrohte starke Schneefall den teilweise steilen Waldweg zur Rutschbahn machen könnte und just am Tag der Veranstaltung eine Computerpanne einen mehrstündigen Bereitschaftseinsatz des Schriftführers notwendig machte. Schriftführer im wörtlichen Sinne – sollte er doch die Andachtstexte zum Kreuzweg mitbringen. Sie ahnen es: Wenn der Teufel Junge kriegt, dann immer gleich ein paar. Um es kurz zu machen: Die Anfahrt nach St. Peter war durch einen leeren Tank unterbrochen – doch einer hilfsbereiten Landwirtin mit Hoftankstelle war es zu verdanken, dass die Andachtstexte mit nur fünfminütiger Verspätung doch noch eintrafen. 

Umso größer war die Freude bei den ca. 60 Teilnehmern: Über den Schnee der sich nun doch auf wundersame Weise verzogen hatte, die Wolkendecke, die während der Andacht aufbrach und einige Sonnenstrahlen zuließ sowie nicht zuletzt über die andächtige Atmosphäre die uns auf dem Leidensweg unseres Herrn Jesus Christus begleitete und uns eine erste Ahnung auf die Osterfreude gab. Der Höhepunkt der Veranstaltung im doppelten Sinne war dann, als uns der eine verbliebene „Fausti“ auf der Ziehharmonika, gemeinsam mit einem Sänger das Lied „Ich steh’ vor dem Kreuz“ zu Gehör brachte und uns beide einen Eindruck vermittelten, wie die musikalische Begleitung hätte aussehen können. Vielen Dank jedenfalls allen kältebeständigen Besuchern, besonders aber unserem Dechant Dietmar Orglmeister für die Leitung und den Musikanten für die Begleitung. Wer weiß, vielleicht versuchen wir eine Wiederholung im nächsten Jahr – unter besseren Vorzeichen. 

Vergiss nicht zu danken!

Für mich persönlich war dieser Tag wieder einmal ein Beweis für die unergründlichen Wege Gottes. Oft habe ich den Eindruck wir erleben Widrigkeiten an denen wir uns abmühen um uns dann umso reicher beschenken lassen zu können. Wie in diesem Fall: Ich glaube nicht, dass ich diesen Kreuzweg so bereichernd erleben hätte können ohne die Ereignisse zuvor. So möchte ich Gott danken für diesen, im wahrsten Sinne des Wortes, so wundervollen Tag und für die „tankbare“ Begegnung mit der hilfsbereiten Landwirtin samt Hoftankstelle!

Und den Computern möchte ich ausrichten: Danke, dass ihr euch am Sonntag so schön vor Gottes Karren habt spannen lassen, aber jetzt könnt ihr dann gerne auch wieder zur Normalität zurückkehren. Bitte – DANKE!

Text und Fotos: Franz Gallei