Propheten werden und Dank an Frauen


Diakon Peter Stroissnig lud am Abend des Gebetes ein zu Propheten zu werden

KMB-Mitarbeiter Franz Vock dankte den Frauen am Internationalen Frauentag dreifach

„Jede Zeit braucht ihre eigenen Propheten, auch unsere! Vorwärtsdenker, Aufrüttler, Begeisterer, Infragesteller. Es gibt viele – Gott sei Dank – in der jüngeren Geschichte und auch heute, die durch ihre Zivilcourage und ihr waches Gewissen begeistern, in Frage stellen und aufrütteln“, sagte Diakon Peter Stroissning, der Geistliche Assistent der KMB Wien Stadt, beim Abend des Gebetes am 8. März 2021 in Maria am Gestade, zu dem die Katholische Männerbewegung Wien Stadt gemeinsam mit den Redemptoristen im Gedenken an den Wiener Stadtpatron Clemens Maria Hofbauer eingeladen hatte.

Mit wachem Herzen

„Propheten sprechen nicht über die Zukunft, sondern in die Gegenwart hinein“, bekräftigte Stroissnig. „Und das macht sie ziemlich unbeliebt – zu allen Zeiten. Denn in Wirklichkeit sind sie die Miesmacher der Nation, … Menschen, die genau hinschauen, was Sache ist und die Dinge beim Namen nennen, klipp und klar. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und ohne jeden falschen Respekt vor denen da oben“. Er bezeichnete beispielsweise Maximilian Kolbe, Mutter Teresa und Franz Jägerstätter als „Propheten, die eben nicht bloß Befehlsempfänger waren, sondern in ihrem wachen Herzen den Anruf Gottes spürten. Und die danach handelten. …“

Stroissnig schloss mit der Einladung an die Männer: „Propheten – damals wie heute – sie stören unsere Gewohnheiten, sie bringen uns zum Nachdenken, sie stellen uns in Frage. Und irgendwann, wenn wir das Unrecht spüren, wenn wir sagen: So geht´s nicht weiter, einer muss doch mal den Mund aufmachen! – ja, vielleicht haben wir dann den Mut und werden selbst zu Prophetinnen und Propheten des lebendigen Gottes“.

Dreifaches Danke an Frauen

„Vor genau einem Jahr ist in Österreich die Pandemie ausgebrochen. Frauen haben sich vor 100 Jahren in Österreich das Wahlrecht erkämpft und vor einigen Tagen haben wir den Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Der Internationale Frauentag am 8. März ist daher eine gute Gelegenheit den Frauen unseres Landes ein dreifaches Danke zu sagen“, sagte der Mitarbeiter der KMB Wien Stadt Franz Vock zu den versammelten Frauen und Männern.

„Frauen wurden in unserer Gesellschaft und der Kirche lange mit den drei K´s, Kinder – Kirche – Küche assoziiert. Heute erhalten sie z. B. in der Pfarre Hütteldorf maßgeblich das Leben der Pfarrgemeinde aufrecht. In Deutschland wurde eine Frau zur Generalsekretärin der deutschen Bischofskonferenz gewählt. Frauen haben aber auch vor kurzem wie Luther vor 500 Jahren an den Kirchentüren ihre Thesen Maria 2.0 angebracht. Ohne dem was Frauen gerade jetzt in der Zeit der Pandemie unter schwierigsten Umständen – oft auch ehrenamtlich – leisten wäre vieles in unseren Familien, im Land, in den Städten, Pfarren und Gemeinden nicht möglich, unsere Gesellschaft um vieles ärmer“, betonte Vock.

„Jeder von uns hat eine Mutter, Großmutter oder eine Partnerin; Genauso können wir aber auch unseren Töchtern, Schwiegertöchtern, den Nachbarinnen oder den Kolleginnen am Arbeitsplatz danken:

  • Danke für das, was ihr Frauen alles für soziale Beziehungen getan habt und tut, sie fördert, pflegt, unter schwierigsten Bedingungen aufrechterhält.
  • Danke für all Euer Engagement in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens. Frauen sorgen sich oft um die Erziehung der Kinder, um Bildung, Homeschooling, selbst unter Mehrfachbelastung, um Heilung und Pflege unserer Eltern und Großeltern, um nur einige zu nennen. Ihr kümmert Euch um die Lebensfragen, seid am Puls der Zeit. Ihr seid nicht die, die sich vordrängen, die im Mittelpunkt stehen wollen. Macht, Herrschaft, Gewalt ist in der Regel nicht das Eure. Im Gegenteil. In unserer Gesellschaft ist die Quotenfrau noch immer ein Thema. Kriege, wurden und werden in der Regel von Männern geführt.
  • Danke für alles, was ihr für das Leben tut, es fördert, behütet, pflegt und weitergebt. Ihr seid die wahren Heldinnen unserer Gesellschaft indem ihr Brücken baut, Eurer Leben oft bis an die Grenzen investiert, riskiert und darüber geht, damit das gesellschaftliche Leben prägt, es vermenschlicht, Licht und Wärme bringt“, schloss Vock. 

KMB-Stadt Vorsitzender Franz Grassl dankte den rund 25 Frauen und Männern aus verschiedenen Pfarren der Stadt, die der Pandemie trotzten, für ihr Kommen und ermutigte sie: „Pflegt eure Pfarrgruppen. Die KMB lebt von Eurem Engagement!“ Grassl dankte aber auch den Redemptoristen für die gute Zusammenarbeit und lud alle ein, Klemens-Weckerln mitzunehmen. Besonders die jüngeren Männer unterhielten sich noch länger und brachten ihre große Dankbarkeit und Wertschätzung für die Frauen zum Ausdruck.

Franz Vock