Familienfeier auf der Rax beim Gatterlkreuz „beeindruckte“
„Jeder Mensch ist in der Weltordnung Gottes etwas wert und bekommt seinen ihm zugedachten Lohn“, sagte Diakon Peter Stroissnig, der Geistliche Assistent der KMB-Wien Stadt, bei der Wortgottes-Familienfeier beim Gatterlkreuz auf der Rax am 20. September 2020, an der auf Einladung der Katholischen Männerbewegung bei prächtigem Bergwetter gut 50 BesucherInnen aus dem Industrieviertel und Wien mitfeierten.
Das Reich Gottes sichtbar und spürbar werden lassen
„Gott gibt uns unsere Fähigkeiten und Talente, damit wir sie in Verantwortung nutzen, um die Welt menschlicher, friedlicher zu machen, um miteinander das Leben zu gestalten“, sagte Stroissnig und führte weiter aus: „Wir brauchen nicht auf Lohn und Anerkennung zu spekulieren, denn Gottes Barmherzigkeit kennt kein Maß, schon gar nicht unser kleines menschlich Maß. Der Lohn ist unser Leben …, ein Leben, das dann gut wird, wenn wir frei und voll Vertrauen miteinander, und füreinander die Welt gestalten und so mithelfen, das Reich Gottes, das mit Jesus begonnen hat, in der Welt sichtbar und spürbar werden zu lassen“. Stroissnig bekräftigte: „Auch das noch so kleine und unscheinbare Talent kann ganz entscheidend sein in dieser Welt. Manchmal sind es gerade die Kleinen, die zunächst eher Unbedeutenden, die etwas bewegen“.
Leben und Handeln aus Gottvertrauen
„In einer Gesellschaft, in der allzu oft der Schein wichtiger ist als das Sein, haben wir eine Tugend fast vergessen: die Bescheidenheit“, so Stroissnig. Diese „weiß um die eigenen Grenzen und um die eigenen Begabungen. Da stehen Menschen dann nebeneinander und nicht mehr Übereinander, da geht es nicht mehr um Selbstgefälligkeit und Eitelkeiten. Ehrliche Bescheidenheit hat auch zu tun mit Vertrauen auf Gott. Er gibt mir, was für mich recht ist, ich brauche auch vor ihm nicht Leistungen vorzuweisen und meine Frömmigkeit vor mir hertragen“, legte Stroissnig dar.
Da „bei Gott andere Maßstäbe“ gelten, „geht es sehr wohl darum, sich erst einmal auch in Dienst nehmen zu lassen, die eigene Verantwortung im Leben auch zu erkennen und sich ihr zu stellen. Und da gibt es am Ende eben keinen, der unnütz und überflüssig ist. Da ist jeder und jede etwas wert und alle bekommen den Lohn, wie es für sie recht ist“, resümierte Stroissnig. Er schloss: „Manchmal ist nicht die große öffentliche Anerkennung etwas wert, sondern der stille, aus dem Herzen kommende Dank … für die wahre Menschlichkeit. Und die ist nun einmal nicht laut und auffallend, sondern ereignet sich leise, im Hintergrund, von Mensch zu Mensch“.
KMB-Vikariatsobmann Wilhelm Weiss freute sich, rund 50 öffentlich oder privat angereiste BesucherInnen, die zu Fuß oder mit der Seilbahn zum Gatterlkreuz gekommen waren, an der Feier begrüßen zu können. Er erinnerte an den verstorbenen KMB-Dekanatsobmann und Katholische Aktion-Süd Mitarbeiter Paul Rubey und den so jung verstorbenen Pfarrobmann Nenad Jurkovic.
Alt-Bäckermeister Edi Wallner brachte einen kunstvoll gestalteten Laib Brot mit. Matthias Rella wirkte als Kantor. „Vor dieser wunderbaren Kulisse – die Natur ist wohl das schönste Gotteshaus – wurde eine sehr stimmungsvolle Feier gestaltet. Da es auch der Sonntag der Schöpfung war, wurde echtes Brot als Zeichen eines gemeinsamen Mahls zuerst vom Diakon gesegnet und dann in verschiedenen großen Stücken auch verzehrt. Das hat die Besucher tief beindruckt“, fasste ein Teilnehmer zusammen. Mit der für SEI SO FREI gespendeten Kollekte von € 350,- wird ein drei Klassen Schulerweiterungsbau für 6 -14 jährige Kinder und auch Straßenkinder in Kenia unterstützt.
Viele setzten anschließend ihren Gedankenaustausch beim schmackhaften Hüttenessen im Otto Haus oder im Berggasthof neben der Seilbahnstation fort. Andere genossen bei Familienwanderungen die Pracht und Schönheit der Natur.
Bericht und Fotos: Franz Vock